KUROs künstlerischer Nachlass in der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen

Kurz vor seinem Tod am 18. Oktober 2017 erwarb die Stadt Oberhausen den künstlerischen Nachlass der Kulturlegende Walter Kurowski. Seit einigen Monaten werden seine Werke nun in der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen von der Kunsthistorikerin Kerrin Postert aufgearbeitet.

Kerrin Postert, Kustodin von Walter Kurowski, 2019 © LUDWIGGALERIE

Planschränke voller Werke KUROs, 2019 © LUDWIGGALERIE
In einem ersten Schritt  werden seine Kunstwerke gesichtet und in Objektgruppen sortiert. KURO, so signiert er seit den 1960er Jahren seine Arbeiten und wird auch von Freunden und Familie so genannt, hat ein vielfältiges Oeuvre hinterlassen. Gemälde, Karikaturen, Zeichnungen, Lithographien und politische Plakate zählen zu seinem umfangreichen Lebenswerk.

Zahlreiche Bücher, in denen KUROs Werke zu sehen sind, 2019 © LUDWIGGALERIE

Politische Illustrationen und Jazzkarussell-Plakate, 2019 © LUDWIGGALERIE
Viele seiner Themen haben bis heute nicht an Aktualität verloren. Nach mehr als 30 Jahren nach Veröffentlichung scheinen seine  bissigen Bildkommentare zur Streichung von Arbeitsplätzen, Kapitalismus  oder die geldgierigen Unternehmer, die KURO stets als untersetzte Männer mit Hut, Anzug und Zigarre darstellt, immer noch zeitgemäß.

Das Studium an der Folkwang-Schule Essen beendet der 1939 geborene KURO mit der Auszeichnung des Folkwangpreises im Fach Graphik. Schon während dieser Zeit widmet er sich zusätzlich aktiv der Jazz-Musik. Für sein Jazz-Karussell, das monatlich in zunächst verschiedenen Gastronomien in Oberhausen stattfindet, organisiert er nationale und internationale Jazzgrößen und karikiert diese in seiner unverwechselbaren Art für die Ankündigung auf Plakaten.

Plakate zu Veranstaltungen, 2019 © LUDWIGGALERIE
Vielen Oberhausener Bürgerinnen und Bürgern wird er zudem als Lehrer in Zeichen- und Akt-Kursen der Volkshochschule bekannt sein, sowie als Initiator und Stadtkünstler von vielen Malaktionen mit Kindern.

Kerrin Postert schaut nach den Gemälden, 2019 © LUDWIGGALERIE
Weitere, immer wiederkehrende Bildthemen finden sich in Landschaftsdarstellungen aus Urlauben in Kroatien, weiblichen und männlichen Aktdarstellungen und den Selbstporträts als Don Quijote, in denen das Schwert des Freiheitskämpfers mit Pinsel und Malpalette ersetzt wird. Auftragsarbeiten für Plakate kommen deutschlandweit von Parteien wie den Grünen oder der DKP, aber auch städtische Veranstaltungen werden von KURO konstant auffallend in Szene gesetzt.

Booklets zu städtischen Konzerten in Oberhausen, 2019 © LUDWIGGALERIE

Die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen bewahrt nun einen weiteren Nachlass nach Rudolf Holtappel, der gesichtet, bearbeitet und erforscht wird. Alle  interessierten Besucherinnen und Besucher sind schon heute ganz herzlich eingeladen, die KURO-Werkschau ab dem 31. Januar 2021 in der LUDWIGGALERIE anzuschauen.

Kerrin Postert

Beliebte Posts aus diesem Blog

Oberhausen im Ruhrgebiet – Die Geschichte einer außergewöhnlichen Ruhrstadt

10 Fragen an Satomi Edo

„Risse im Stein“ - Ein Interview mit Lisa Kleinholz