Rollin‘ rollin‘ rollin‘… Sechs Tonnen knallroter Stahl auf Oberhausens Straßen

In zwei Wochen ist es soweit – RED HEELS findet seinen endgültigen Platz vor unserem Schloss. Den bis dahin verlaufenen Entstehungsprozess des Werks haben wir euch schon ausführlich erklärt – eine Schilderung fehlt aber noch: zum Transport, zur Aufstellung und zur Montage.

Es versteht sich sicher von selbst – so ein sechs Meter hohes, drei Mal drei Meter breites, sechs Tonnen schweres Stahlungetüm kann nicht lockerflockig mit einem Transporter „mal eben“ vorbeigebracht werden. Da müssen schon schwere Geschütze aufgefahren werden. Wir reden hier von einem Schwertransport, einer Straßensperrung und Spezialkränen.

Beteiligt an diesen drei Prozessen, die am Tag vor der Einweihung von RED HEELS durchgeführt werden, sind aus Oberhausen die Firmen Franken Apparatebau, das Ingenieurbüro Diekmann, der Autokran-Dienst Jaromin und die Wirtschaftsbetriebe der Stadt. Die Spedition Ferdinand Hövelmann aus Dinslaken übernimmt den Schwerlasttransport.

Neugierig am Rande des Geschehens stehen werden sicher die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Direktorin unseres Museums Christine Vogt, die schon jetzt immer wieder ganz aufgeregt meint: "Welch eine Freude! Endlich ist es soweit! Wer hätte das zu Beginn der Planung geglaubt. Und nun wird die Skulptur Wirklichkeit – unfassbar!"

Aber auch Vertreter der Presse aus Print, Hörfunk und Fernsehen haben sich angekündigt und last but not least: Heiner Meyer ist bei der Aufstellung seiner Skulptur selbstverständlich auch anwesend. Mit scharfem Blick wird er genauestens jeden einzelnen Schritt verfolgen.

Aber eins nach dem anderen. In der kommenden Woche treffen die frisch lackierten Einzelelemente von RED HEELS wieder in den Produktionshallen von Franken Apparatebau ein. Nun erfolgt der finale Fertigungsschritt: Alle Elemente werden aneinandergefügt und an den dafür vorgesehenen Stellen sorgfältig verschweißt. Am Nachmittag des 18. März 2021 wird dann die Skulptur auf einen bereitgestellten Schwerlasttransporter verladen. Dort „übernachtet“ sie. Sie wird im Liegen transportiert, wie man auf der Skizze hier sehr gut sehen kann.

Verlade- und Transportplan von RED HEELS © 2021 Ferd.Hövelmann Sped.GmbH
Am nächsten Tag frühmorgens, startet der Transport und „tuckert“ über die A516 knapp vier Kilometer in Richtung LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen. Da es keinerlei Hindernisse, wie etwa zu niedrig hängende Brücken oder Schilder, zu umfahren gilt, wird die Strecke gut zu bewältigen sein und RED HEELS zügig bei uns eintreffen. Zuvor ist natürlich der entsprechende Haltebereich an und auf der Konrad-Adenauer-Allee abgesperrt worden – und zwar auf 75 Metern entlang des Gehwegs, des Parkstreifens und des rechten Fahrstreifens.

Am Ort der Aufstellung der Skulptur sind dann schon zwei Schwerlastkräne in Position gebracht. Einer der beiden Kräne ist eine wahre Seltenheit, denn dieses Modell gibt es nur dreimal in Deutschland: ein so genannter Raupenkran. Er ist mit Ketten bestückt anstelle der Räder. Mit den beiden Kränen wird RED HEELS samt ihrer sechs Tonnen Gewicht durch überaus vorsichtig dosierte Zugkraft aufgerichtet und langsam auf das Podest verbracht. Hier ist die Spannung aller Beteiligten sicher am höchsten, denn spätestens hier erweist es sich, ob die nun entstehenden Kräfte durch die Schweißnähte an den Kontaktpunkten sicher gehalten werden.

Raupenkran Giraftrack GT-580 © Autokrandienst JAROMIN

Mit einem endgültig letzten Schritt geht es schließlich an die Befestigung der Grundplatte auf dem Podest. Während der Fertigung wurden bei Franken Apparatebau an vorher genau definierten Stellen Lochungen in die Grundplatte gebohrt. Durch diese werden große Schrauben geführt, um sie so fest auf das Fundament einzudübeln.

Jetzt bleibt nur noch, eine große Schleife um die große Skulptur zu binden – um sie am darauffolgenden Tag feierlich einzuweihen.

Fotomontage 3D-Skulptur Konrad-Adenauer-Allee Richtung Sterkrade, 2021 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen, Johannes Nathow

 

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