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LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen © Thomas Wolf |
Petra Broedner ist in der Verwaltungsabteilung der
LUDWIGGALERIE tätig. Aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE beeindruckt sie vor allem das großformatige Gemälde
„Ausgesperrte Kinder“ (1980) von Hanefi Yeter. „Die Geste zeigt sich hier in den Gesichtern und Händen der Kinder, die
sehnsüchtig nach draußen blicken. Vor allem als Kind verspürt man das
Bedürfnis, nach draußen zu gehen, um mit anderen zu spielen. Eingesperrt in
einem Innenraum, scheinen sie wie Gefangene vom Leben ausgesperrt zu sein.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Mario Müller arbeitet als Ausstellungsaufsicht in der
LUDWIGGALERIE. Sein Lieblingswerk aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE ist das großformatige Bild
„Führergruß“ (2005) von Thomas Baumgärtel. „Das
Werk veranschaulicht, was eine Diktatur mit einer Gesellschaft anstellen kann.
Man muss das Bild aus einiger Entfernung betrachten, damit seine volle Wirkung
zur Geltung kommt.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Claudia Jäkel ist im Besucherservice und IT-Bereich der
LUDWIGGALERIE beschäftigt. Aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE mag sie besonders das Pastell-Bild von Raimondo
Puccinelli. „Das Bild zeigt die Tänzerin
Mary Wigman, die den Künstler mit ihrem modernen Ausdruckstanz schlicht
begeisterte. Und genau das bewundere ich an diesem Werk: Die Darstellung
kraftvoller Dynamik, verbunden mit Leichtigkeit, Anmut, Eleganz und Schönheit.
Für mich eine besonders expressive Geste.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Die Museumspädagogin Angela Noack-Zwick gibt Führungen und
Workshops in der LUDWIGGALERIE. Ihr Lieblingswerk aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE ist das Gemälde „Fünf nackte
Frauen“ (1973) von Johannes Grützke. Vor allem gefällt ihr „die Theatralik und der Humor, den Grützke
durch seine Schonungslosigkeit der Darstellung transportiert. Und der
Surrealismus! Wer möchte nicht fliegen können? Außerdem habe ich selber vier
Schwestern“ – dies erklärt dann wohl ihre problemlose Eingliederung in die
Bildszenerie.
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Caroline Tillmann-Schumacher ist stellvertretende Leiterin
der LUDWIGGALERIE. Aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE gefällt ihr insbesondere das
Werk „5:3“ (2006) von Thomas Baumgärtel: „Ich
finde es schön, Frau Merkel zu Deutschlands Fußball-Sieg gegen Argentinien
jubeln zu sehen. Sonst kennen wir ja eher die Merkelraute. Diese taucht
übrigens innerhalb der Ausstellung bereits in einem „Ars bene moriendi“ aus der
Zeit um 1475 auf.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Cristina Christel ist Museumspädagogin und gibt Führungen in
der LUDWIGGALERIE. Aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE mag sie vor allem das Gemälde „Madonna“ (1979-1980) von
Claudio Bravo. „Besonders faszinierend
finde ich die hyperrealistische Malweise des Werkes. Man bekommt zunächst das
Gefühl, als würde es sich um eine Fotografie handeln. Interessant ist aber auch
die Darstellung der Gesten: Sie charakterisieren die Heiligen, die um Maria und
das Christuskind versammelt sind.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Jennifer Liß arbeitet als Ausstellungsassistentin in der
LUDWIGGALERIE. Ihr Lieblingswerk aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE ist das „Niederländische
Sprichwörterbild“ (1559). Es handelt sich um eine Kopie nach Pieter Brueghel
(d. Ä.) und zeigt 101 sinnbildlich dargestellte Sprichwörter und Redewendungen,
wie z. B. „Sein Mäntelchen nach dem Wind hängen“ oder „Beim Teufel zur Beichte
gehen“. Vor allem interessiert sie die etymologische Entwicklung solcher meist
regional entstandenen Sprichwörter. Und welche Rolle spielt hier die Geste? „In
diesem Fall verweisen die Gesten auf einzelne Redewendungen. Demnach drückt die
Geste hier weniger einen Gemütszustand aus, sondern visualisiert vielmehr den
sinnbildlichen Ablauf des jeweiligen Sprichwortes, z. B. Sich an die eigene
oder eben die fremde Nase fassen.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Tim Kleinreesink ist im Besucherservice der LUDWIGGALERIE
tätig. Aus der Jubiläumsausstellung DIE
GESTE gefällt ihm besonders das Werk „Die Pest“ (1913). „Ich bin ein großer Fan des Künstlers Franz
von Stuck! Vor allem beeindruckt mich die formatfüllende Darstellung der
Medusa-ähnlichen Frauengestalt, die mit einer Sense auf den Betrachter zugeht.
Die dunkle Szenerie ist eindringlich.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Christiane Brox unterstützt die LUDWIGGALERIE im wissenschaftlichen und
organisatorischen Bereich. Aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE gefällt ihr das Werk
„L'APPROCHE. Moi qui éprouve une peine énorme à me tenir à la hauteur des
choses“ (1970) von Gérard Gasiorowski. „Das
Gemälde zeigt in fotorealistischer Darstellungsweise die Geste des Applauses.
Die heitere Stimmung geht mit Begeisterung, Anerkennung und Leidenschaft einher
und passt somit sehr gut zum Anlass der Ausstellung – dem Jubiläum der
LUDWIGGALERIE.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Ursula Bendorf-Depenbrock ist die künstlerische Leiterin der städtischen Malschule und Artothek. Zudem konzipiert sie Programme und Projekte für die Museumspädagogik der LUDWIGGALERIE. Aus der aktuellen Ausstellung DIE GESTE mag sie vor allem das Werk „Echo“ (1972) von Hann Trier. "Die Geste visualisiert sich hier als gestischer Malakt. Mit den spontanen Pinselzügen in unterschiedlichen Grauwerten entsteht ein spannungsreiches dynamisches Formgefüge mit großer Tiefenwirkung. Für mich persönlich der perfekte Bildaufbau".
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Herr Stahl arbeitet als Ausstellungsaufsicht in der LUDWIGGALERIE. Sein Lieblingswerk aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE ist das Ölgemälde „Joseph und das Weib des Potiphar“ (18. Jh.) von Carlo Cignani: „Generell gefällt mir klassizistische Malerei sehr gut – vor allem barocke Bildszenerien sind immer sehr emotional aufgeladen. Die hier dargestellte Situation ist aus heutiger Sicht eher untypisch: Eine unbekleidete Schöne klammert sich voller Begehren an einen Mann, der sich daraufhin in abwehrender Geste von der Verführerin wegdreht.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Denise Cornelißen ist im Besucherservice der LUDWIGGALERIE
tätig. Aus der Jubiläumsausstellung DIE
GESTE gefällt ihr vor allem das Werk „Reversible and Interchangeable Phases
of Motion, No.6“ (1972) von Dóra Maurer: „Die
verschiedenen Handstellungen erinnern mich an die Gebärdensprache, die so
wichtig ist für gehörlose Menschen. Mich persönlich fasziniert Gebärdensprache;
sie hat etwas Geheimnisvolles an sich – aus diesem Grund gefällt mir wohl auch
das Werk von Dóra Maurer.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Dagmar Winkler ist zuständig für die Presse-
Öffentlichkeitsarbeit der LUDWIGGALERIE. Aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE mag sie das
Werk „Hut und Handschuhe“ (1930/2012) von Ellen Auerbach. „In der Fotografie kommt die perfekte Harmonie zwischen
Komposition und Geste zum Ausdruck. Auf einem quadratischen Holzblock
ruht der mit einer „Toque“ dekorierte Kopf einer Schaufensterpuppe. Das
Arrangement wird vervollständigt durch eine rechteckige Unterlage, auf der ein
elegantes Paar über Kreuz gelegter Handschuhe liegt. Die Modeaccessoires der
1930er Jahre, eingebettet in die Formen von Oval, Quadrat, Kreis, Kreuz und
Rechteck, bringen die Geste optimal zur Geltung.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Susanne Hannoschöck ist in der Objektleitung der
LUDWIGGALERIE tätig. Aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE hat sie sich eine tibetische Skulptur mit dem Titel „Lama
mit Vitarka Mudra“ (19./20. Jh.) ausgesucht. Der Künstler ist unbekannt. „Gyalsab Rinpoche ist als Experte in der
Meditation bekannt und war verantwortlich für die Rezitation aller Sutras in
der Möchsversammlung. Die hier gezeigte Vitarka Mudra – auch bekannt als Gyan
oder Jnana Mudra – verbessert die Konzentration, bringt Klarheit, schenkt
inneren Frieden und spirituelles Wachstum.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Sabine Henneken ist die Verwaltungsleiterin der
LUDWIGGALERIE. Aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE mag sie vor allem den Siebdruck „Wir sind die Neuen“
(2017) von Heike Kati Barath. „Im Ringen
um echte Mitbestimmung in unserer parlamentarischen Demokratie scheint sich
dieses junge Mädchen den Leitspruch der Aufklärung zu eigen gemacht zu haben:
‚Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!‘ Ihr Blick und ihre
Haltung sind herausfordernd, ja latent aggressiv. Sie ist nicht kampflos bereit,
sich ihren Platz in der Gesellschaft von anderen zuweisen zu lassen.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Susanne Supovec arbeitet im Besucherservice der
LUDWIGGALERIE. Ihr Lieblingswerk aus der Jubiläumsausstellung DIE GESTE ist die „Weibliche Figur“ (1.
H. 20. Jh.) der Mali Senufo. „Selbstbewusst
und stolz steht sie da, fest auf ihren muskulösen Beinen, und hält in
kraftvoller, wehrhafter Geste den Calao, den mythologischen Urvogel der Senufo,
wie ein Schutzschild hoch über ihren Kopf erhoben. Mit rituellen Hautritzungen
und einem Lippenpflock versehen, gleicht der nackte Körper einer Rüstung. Sogar
die Brüste scheinen Waffen zu sein. Diese Holzskulptur der Senufo, einer
westafrikanischen Ethnie mit traditionell matriarchaler Kultur, zeigt eine
machtvolle weibliche Figur, die – ob nun Stammeskriegerin oder
Fruchtbarkeitsgöttin – für mich von archaischer Schönheit ist.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Axel J. Scherer ist Fotograf. In der LUDWIGGALERIE arbeitet
er mitunter auch als Musemspädagoge. Sein Lieblingswerk aus der
Jubiläumsausstellung DIE GESTE ist
das großformatige Gemälde (2017) von Claudia Kaak. „Was mich an diesem Bild am meisten bewegt, ist die Exaktheit des
eingefangenen Momentes. Zum Ausdruck kommt ein Gefühl zwischen Angst,
Verzweiflung und Kummer – letztendlich ein affektiver Gemütszustand, der hier
genau im richtigen Moment festgehalten ist. Dies zwar in fotografischer
Exaktheit, aber eben nicht wirklich fotografiert, sondern meisterlich in Öl
umgesetzt. Eine große Emotion eingefangen in nur einem Bild.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Sarah Bockting gibt Führungen in der LUDWIGGALERIE. Aus der
Jubiläumsausstellung DIE GESTE
gefällt ihr besonders gut das Ölgemälde „Art Books“ (1991) von Anne Bering. „Das Werk zeigt eine fiktive
Künstlerbibliothek. Während manche Buchrücken einen Künstlernamen oder kunsthistorischen
Verweis enthalten, sind auf einigen Buchrücken Bildausschnitte aus bekannten Kunstwerken
abgebildet: Zum einen Max Beckmanns Hand mit Zigarette, zum anderen die Wundmale
Christus. Mit diesen Bildzitaten und Namensnennungen, lässt sich das Werk gewissermaßen
auch als Geste der Honorierung betrachten.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Nina Dunkmann ist eine der Kuratorinnen der LUDWIGGALERIE.
Aktuell befindet sie sich in Elternzeit. Ihr Lieblingswerk aus der
Jubiläumsausstellung DIE GESTE ist
die Fotografie „John Lennon, Statue of Liberty“ (1974/2017) von Bob Gruen. „Es gibt Ikonen, die Dauergäste in der
LUDWIGGALERIE sind. Bei der Ausstellung SHOOT!
SHOOT! SHOOT! konnten wir John Lennon noch bei der Kissenschlacht mit seinen
Band-Kollegen beobachten. In der kommenden Ausstellung BRITISH POP ART wird es unter anderem um die Plattencover der
Beatles gehen. In der MODRILLO-Ausstellung
wiederum wurde die Freiheitsstatue mit Knollennase und Sträflingsuniform
dargestellt. Und auch auf dieser Fotografie von Bob Gruen wirkt es (leider),
1974 wie heute, eher provokant, wenn Lennon das Peace-Zeichen vor der
Freiheitsstatue macht.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Linda Schmitz ist Volontärin in der LUDWIGGALERIE. Aus der
Jubiläumsausstellung DIE GESTE mag
sie die Zwerge von Ottmar Hörl, insbesondere „Sponti“ (2006). „Der Mittelfinger gehört zu meinen
Lieblingsgesten – diese Handstellung bedarf keiner weiteren Sprachelemente, was für mich eine aussagekräftige Geste ausmacht.“
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Ausstellungsansicht, DIE GESTE, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen |
Weitere
Gesten gibt es noch bis zum 13. Januar 2019 in der Jubiläumsausstellung DIE
GESTE – Kunst zwischen Jubel, Dank und Nachdenklichkeit. Meisterwerke aus der
Sammlung Peter und Irene Ludwig von der Antike über Albrecht Dürer bis Roy
Lichtenstein zu entdecken.
Fotoprojekt: Natascha Kurek