Factory Party in der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen


Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Erstmalig seit dem Bestehen der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen wurde mit der FACTORY PARTY der Auftakt für ein alternatives Veranstaltungsformat gemacht. Den kunsthistorischen Kontext dafür bildet Andy Warhols Silver Factory, die in den 60ern ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der New Yorker Kunst- und Partyszene ist. Hier wird Kunst wie am Fließband produziert und – es wird auch ordentlich gefeiert! Als Kuratorin der Ausstellung SHOOT! SHOOT! SHOOT! sah sich Nina Dunkmann „in der Pflicht“, diesem Lifestyle nachzuspüren.

Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Allein die Getränkekarte gleicht einer Storyline durch die damalige Zeit: Nach einem Silver Factory Sparkle (Sekt) konnte man sich zusammen mit Edie Sedgewick (Gin Tonic) auf den Weg ins Studio 54 (Campari Orange) begeben. Vor lauter Jet-Set (Weißwein) musste man aufpassen, dass man sich keine von Brando’s Fist (Bier) einfängt. Deshalb gab es zwischendurch mal eine Slim Twiggy (Wasser). Mit Yellow Submarine (Bluna) im Hintergrund läuft auch der radikalste Love-In (Rotwein). Ansonsten griff der ein oder andere auch zur Poke’s Speed Injection (Pepsi).

Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Eine Poke’s Speed Injection hat sich eventuell auch Fotograf Axel J. Scherer gewünscht, als er bei seiner SPEED-Führung eine beachtliche Gruppe von Besuchern durch SHOOT! SHOOT! SHOOT! führte. Immerhin legt DJ Strangelove im Museumsfoyer bereits in voller Lautstärke MUSIC! der 60er und 70er auf.

Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Musik, Literatur, Film, Kunst, Performance oder Fotografie; eine intermediale Verschmelzung verschiedener Disziplinen des künstlerischen Ausdrucks – ganz so wie auch die echte Silver Factory, die den damaligen Mitgliedern und Besuchern gleichermaßen als Party-Location, Konzertsaal, Redaktion oder Atelier diente. Da wundert es nicht, dass in der Lounge nebenan zur selben Zeit schon das erste Polaroid-Foto-SHOOTING stattfindet.
Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen


Eine Etage höher wird gedruckt was das Zeug hält! Als Begründer der Pop Art, ist es Andy Warhol, der in den 60ern das industrielle Siebdruckverfahren zur Kunstform erhebt. Und so darf auch auf der FACTORY PARTY auf keinen Fall ein WORKSHOP für Siebdruck fehlen! Mit vorgefertigten Sieb-Schablonen konnten sich die Gäste ihre Taschen oder T-Shirts bedrucken. Zu Warhols bekanntesten Siebdruck-Motiven zählt unter anderem die Banane, die er 1967 als Platten-Cover seiner Band „The Velvet Underground & Nico“ vermarktet.

Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Und so funktioniert‘s: Mit einem Rakel trägt man Farbe auf ein feinmaschiges Sieb auf. An den farbdurchlässigen Gewebestellen dringt die Farbe auf den Stoff – an den dichten Gewebestellen wiederum nicht. Aus dieser abwechselnden Gewebedichte des Siebs entsteht letztlich das Motiv.

Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Damit die Farbe auch durch die kleinste Öffnung im Siebgewebe dringen kann, ist es beim Farbauftrag mit dem Rakel wichtig, Druck auszuüben. 


Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Manch Einer musste improvisieren um beim WORKSHOP teilzunehmen: So zum Beispiel die beiden Mülheimer Rolf und Detlef. Stilecht im Look der 60er und 70er erschienen die beiden auf der FACTORY PARTY. Rolf bedruckte spontan sein schwarzes Unterhemd mit dem kultigen Andy Warhol-Porträt. 

Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Und auch Detlef wollte sich dieses Angebot nicht entgehen lassen und ist nun stolzer Besitzer einer einzigartigen Andy Warhol-Jacke. Großartig, das ist wahrer Rock ’n’ Roll!
Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Zur selben Zeit findet nebenan die nächste SPEED-Führung statt: Diesmal führen Schülerinnen des Elas Brändström Gymnasiums eine kleinere Besuchergruppe durch SHOOT! SHOOT! SHOOT!.
Ein wahres Jetset-Leben auf dieser FACTORY PARTY! Da darf ein kleiner Snack zwischendurch nicht fehlen! Ob bunte Brause, weiße Mäuse, Lakritzschnecken oder Esspapier – an der CANDY-Bar durfte man sich eine gemischte Tüte Nostalgie zusammenstellen.  
Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Zwischenzeitlich heizt DJ Strangelove die Tanzfläche ordentlich an! 

Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen

Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen

Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen


Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen


Das Team der LUDWIGGALERIE dankt allen Gästen für diesen gelungenen Abend! Wir hoffen sehr, dass es nicht die letzte Veranstaltung dieser Art war.
Die Ausstellung SHOOT! SHOOT! SHOOT! Fotografien der 60er und 70er Jahre aus der Nicola Erni Collection  ist noch bis zum 27. Mai 2017 in der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen zu sehen.

+++ 2018 feiert die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen 20-jähriges Jubiläum +++
Factory Party, SHOOT! SHOOT! SHOOT!, 2018 © LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Autorin: Natascha Kurek

Beliebte Posts aus diesem Blog

Oberhausen im Ruhrgebiet – Die Geschichte einer außergewöhnlichen Ruhrstadt

"Sollen sie doch Kuchen essen!" -- Was uns Porzellanfiguren über die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts erzählen

10 Fragen an Satomi Edo