Was hat der Broadway von New York mit der Styrumer Allee in Oberhausen zu tun?
Ein Gastbeitrag von Klaus-Martin Schmidt-Waldbauer vom Stadtarchiv Oberhausen
Im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt findet sich der 8. November als Welttag der Stadtplanung. Der 1949 initiierte wenig bekannte Aktionstag feiert das weite Feld der Planung und Entwicklung des urbanen Siedlungswesens.
Der Broadway von New York © Google Earth |
Der Begriff der Stadtplanung bezeichnet die strukturelle und räumliche Entwicklung und Planung des urbanen Raums. Wesentliche Faktoren sind hierbei gesellschaftliche, kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Aspekte.
Hauptsächlich geht es beim Welttag der Stadtentwicklung darum, die Möglichkeiten und Entwicklungspotenziale des urbanen Raums angesichts der zahlreichen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen aufzuzeigen. Denn der Stadtplanung fällt eine zunehmend wichtigere Rolle zu, angesichts der Prognose, dass bis 2050 etwa zwei Drittel aller Menschen in Städten leben werden.
Das Schaffen eines öffentlichen Bewusstseins für die fachliche Planung der notwendigen urbanen Perspektiven ist nicht zu unterschätzen. Daher finden in allen teilnehmenden Ländern Vorlesungen, Veranstaltungen und Ausstellungen rund um das Themenfeld der Stadt- und Regionalplanung statt.
Diesen Welttag begleiten vier Kernforderungen:
· Schaffung eines öffentlichen Bewusstseins für die Ziele und Herausforderungen der weltweiten Stadt- und Regionalplanung.
· Stadtplanung ist Stadtentwicklung im Sinne ihrer Bewohner. Deshalb bedarf sie auch der Unterstützung der Bürger und Stadtoffiziellen.
· Jede Stadt produziert Lärm und Abfall. Je größer, desto lauter und leider schmutziger wird eine Stadt. Bereits erzielte oder umgesetzte Fortschritte und Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität sollten an diesem Tag aufgezeigt werden.
· Jede akademische Disziplin, so auch die Stadtplanun, sollte ihre Ergebnisse für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der 8. November bietet eine Möglichkeit hierzu.
Egal ob in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Asien, in Oberhausen oder sonst wo auf der Welt. Mehr unter: https://www.kuriose-feiertage.de/world-town-planning-day/
Nun ist seit dem 27. September 2020 im Kleinen Schloss der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen die Ausstellung "Oberhausen – Aufbruch macht Geschichte. Strukturwandel 1847-2006" zu sehen. Leider ist sie durch den zweiten Corona-Lockdown bis zum 30. November 2020 geschlossen, sodass ein Besuch am 8. November nicht ermöglicht werden kann.Neue Nutzungen in öffentlichen Räumen. New York im September 2019 © Klaus-Martin Schmidt-Waldbauer |
In Oberhausen sind es nicht die Spuren der
Indianer, sondern die der Eisenbahn, welche lange vor der geplanten Stadt die
Heidelandschaft ab 1847 durchzogen. Viele dieser Bahnstrecken sind nach
Stilllegung heute Boulevards, Radwege, oder Straßenbahnstrecken. Aber auch im
Rahmen der Stadtreparatur, wie am Jobcenter zu sehen, sind durch eine Bahnlinie
zerschnittene Blöcke zu einem neuen Baublock mit einem Treibhaus auf dem Dach
umgeformt worden.
Das neue Jobcenter mit Dachgarten im Mai 2020. Früher lief eine Bahnlinie durch dieses Grundstück © Stadtarchiv Oberhausen, Axel Scherer |
Stadtplanung ist ein fortwährender Prozess, der nie stehen bleiben wird.
In der Oberhausener Ausstellung wird mit wenigen aussagekräftigen Plänen, Bildern, Modellen und Figuren gezeigt, wie die Stadtplanung immer wieder die gestaltete menschliche Umwelt den neuen Anforderungen anpassen musste.
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